Leistungssportgymnasium
Schule und Leistungssport, auf den ersten Blick scheinen das zwei krasse Gegensätze zu sein, Bereiche, die von Haus aus auf Kriegsfuß stehen müssten. Ein erfolgreicher Schulabschluss und Spitzenleistungen im Sport, beides zu erreichen, scheint unmöglich zu sein. Dies ist eine Ansicht, die seit Jahren von uns erfolgreich widerlegt wird, und zwar durch eine ganz besondere Talenteschmiede in Tirol: die Bildungsanstalt für Leistungssport, besser bekannt in Tirol als "das Sportborg". Seit September 1987 konnten bisher Jahr für Jahr 14- bzw. 15-jährige leistungsmotivierte und talentierte Nachwuchsathlet*innen aufgenommen werden.
Vorstellung Sportborg
Alltagsleben am Sportborg
ORGANISATION und SCHULFORM
Das ORG für LeistungssportlerInnen ist eine Sonderform der AHS. Sie wird als verlängerte Oberstufe mit fünf Klassen geführt und soll jugendlichen Leistungssportler*innen die Möglichkeit bieten, bei verminderter Wochenstundenzahl parallel zu ihrem sportlichen Training und ihren Wettkampfeinsätzen eine AHS zu besuchen und an dieser zur Reifeprüfung zu gelangen, und zwar durch Freistellungen, Förderstunden, eigens ausgearbeitete Lernprogramme und intensive Zusammenarbeit zwischen dem Ausbildungskoordinator und den Trainer*innen.
Es gibt keinen Nachmittagsunterricht und zweimal pro Woche beginnt die Schule erst später, um ein Frühtraining zu ermöglichen. Mit zunehmender Bekanntheit des ORG für Leistungssportler*innen wuchs bzw. wächst auch das Interesse der Verbände sowie der Nachwuchstalente an dieser Schulform. Pro Schuljahr werden etwa 60 bis 70 Anfragen behandelt. In besonderen Fällen ist auch ein Einstieg in die 6. bzw. 7. Klasse möglich.
Sportlich
Die Schüler*innen der Bildungsanstalt für Leistungssport, kurz "Sportborg" genannt, gehören den verschiedensten Fachverbänden an. Sie sind eine Auswahl von förderungswürdigen Sportler*innen. Das beweisen die strengen Aufnahmekriterien.
Grundvoraussetzungen für eine Aufnahme sind:
Kaderangehörigkeit, Ranglistenplatzierungen, Training nach sportwissenschaftlichen Grundsätzen, Trainingsalter und zeitlicher Trainings- bzw. Wettkampfaufwand. Weiters ist eine sportärztliche Befürwortung sowohl von physiologischer als auch orthopädischer Seite notwendig.
Es wird auch ein umfangreicher, informeller sportmotorischer Test durchgeführt, dessen Ergebnisse über eine Aufnahme ins Sportborg Tirol mitentscheiden können.
Generell sollten die Sportler*innen zu den Besten ihres Jahrgangs in Tirol bzw. in Österreich gehören. Für die Nennung der Schüler*innen sind die einzelnen Sportfachverbände zuständig. Die Auswahl der Schüler*innen erfolgt in Abstimmung mit einer Sportkommission, bestehend aus jeweils einer Vertretung des Landes Tirol, des TI Sport, der Bildungsdirektion für Tirol, der Direktion, der Ausbildungskoordination der Schule sowie der Sportkoordination des Fördervereins Nachwuchsleistungssport Tirol. Die endgültige Entscheidung, ob Schüler*innen aufgenommen wird oder nicht, liegt bei der Direktion.
SPORTLICHE AUSBILDUNG
Planung und Durchführung des Trainings sowie die Entsendung zu Wettkämpfen sind Aufgaben der Fachverbände. Die Schule bietet im Gegenstand „Ausgleichssport“ und in der Trainingsumfeldbetreuung die Möglichkeit, den einseitigen Belastungen des Hochleistungstrainings entgegenzuwirken und das allgemeine Fertigkeitsniveau zu heben.
AUSSCHEIDEN und WEITERVERBLEIB
Bei Ausscheiden von Schüler*innen aus dem jeweiligen Fachverband (zB Langzeitverletzung, Motivationsverlust, disziplinäre Verstöße usw.) scheiden sie automatisch mit Ende des laufenden Schuljahres aus dem Leistungssport-Modell aus. Das betrifft allerdings nicht mehr die Schüler*innen der 8. und 9. Klasse. Die Möglichkeit, in die Normalform des Oberstufenrealgymnasiums umzusteigen, ist gewährleistet.