Lesen öffnet die Welt
Dies ist das Motto des österreichischen Vorlesetags. Anlass genug, um dem Lesen und Vorlesen einen besonderen Platz im schulischen Alltag zu geben. Übrigens nicht der erste Vorlesetag des Schuljahres bei uns am BORG: Vor Weihnachten hatten die Schulbibliothekarinnen Martina Frick und Katharina Wagner Im Rahmen der Aktion „Vorlesen als Geschenk“ bereits die 5. Klassen eingeladen, ausgewählten Geschichten zu lauschen. Jetzt im März kamen die 6. Klassen als Publikum an die Reihe.
Schüler:innen und Lehrpersonen konnten freiwillig eine kurze Lesung aus einem ihrer Lieblingsbücher anbieten, ob nun Jugend- oder Sachbuch, Roman oder Geschichten. Aus den Vorschlägen wurde ein buntes Programm für die Vorlesetage am Donnerstag und Freitag erstellt. Die 6. Klassen des BORG sowie der Sonderformen Sport und Musik kamen in einer ihrer Schulstunden statt des Regelunterrichts in den Genuss zweier Lesungen. Es spielte dabei keine Rolle, ob das nun in einer Mathematik- oder Geschichte-stunde war, denn das Fördern des Lesens kann und soll in jedem Fach passieren. Trotzdem: Herzlichen Dank an die Lehrpersonen, die ihre reguläre Stunde für diese Aktion zur Verfügung gestellt haben.
Vorlesetage – wozu?
- Die Zuhörer:innen lernen Autor:innen und Bücher kennen, die bestenfalls zum eigenen Lesen anregen.
- Das Publikum erlebt sowohl Schüler:innen als auch Lehrpersonen als lesende und vorlesende Vorbilder.
- Es ist auch eine willkommene Abwechslung, wenn die Schüler:innen aus anderen Klassen, nicht nur der eigenen, etwas präsentieren.
- Es macht neugieriger, wenn auch einmal der Chemielehrer oder die Biologin eine Lieblingslektüre vorstellt (denn nicht nur Deutschlehrer:innen lesen!)
- Die Vorlesenden machen sich im Vorfeld Gedanken über interessante Themen und Bücher, welche Ausschnitte sie präsentieren bzw. wie sich ein Text wirkungsvoll vorlesen lässt.
- Wer vorliest, öffnet sich und verschenkt etwas an seine Zuhörer:innen
- Wer zuhört, wird beschenkt (manche erinnern sich vielleicht gerne daran, wie sie als Kind vorgelesen bekamen, manche machen die Erfahrung neu).
- Nach den Lesungen ist Zeit für Fragen oder kleine Gespräche mit den Vorlesenden, es können auch noch Bücher und andere Medien in der Schulbibliothek ausgeliehen werden.
- Die Schulbibliothekarinnen lernen die Lesegewohnheiten und -präferenzen der Schüler*innen kennen. Bei Neuanschaffungen können diese berücksichtigt werden.
Den vorlesenden Schüler:innen sei für das vielfältige Programm gedankt. Hier zum Nachlesen (alphabetisch):
Jonas BERGAUER (7d) las für die 6d aus Sophies Welt von Jostein Gaarder, einer schon zum „Klassiker“ gewordenen Einführung in die Philosophie für Jugendliche. Er stellte die Passage über das Atommodell des Demokrit in den Mittelpunkt seiner Lesung.
Miriam CLARI (7a) präsentierte einen Ausschnitt aus dem Sachbuch Auf die Plätze, fertig, Fokus lernen! von Susanne Bachmaier – sehr passend für die Sportler:innen der 6s1.
Richard FÄSSLER (8b) trug ein Abenteuer aus dem ersten Band der Fantasy- Buchreihe Percy Jackson von Rick Riordan der 6c vor.
Viktoria PETERLE (8b) liest für die 6b aus dem Café am Rande der Welt von John Strelecky vor.
Anna REIMAIR liest im Dialog mit Lisa-Marie TROJER (5a) für die Musiker:innen der 6m aus einer dramatischen Version von Der Koffer der Adele Kurzweil vor. Letztere gehörte einer sozialdemokratischen Familie jüdischer Herkunft aus Graz an, die in der NS-Zeit zwar nach Südfrankreich fliehen konnte, aber letztlich in Auschwitz vernichtet wurde. Ihr Koffer wurde in der Nähe von Montauban erst 1990 entdeckt.
Mit Vanessa RENDL (7d) machen die Schüler:innen der 6s1 und der 6c Bekanntschaft mit einem Klassiker der Schauerliteratur: Edgar Allan Poe‘s The Tell-Tale Heart (Das verräterische Herz) – und das im englischen Original.
Attila SZELTNER (8b) liest der 6a Passagen aus dem Tagebuch der Anne Frank vor – ein Buch, das jede und jeder einmal gelesen haben sollte.
Auch die Lehrpersonen verschiedenster Fächer standen den Schüler*innen in nichts nach:
Peter LEITL (H, PUP) liest für die 6d einen Auszug aus Die 13 ½ Leben des Käptn Blaubär von Walter Moers, den er mit vergrößerten Illustrationen aus dem Buch sehr lebendig gestaltete.
Christoph MATT (M, Ch) bleibt seinem Lieblingsgenre treu und stellt dieses Jahr den Science-Fiction-Roman Die drei Sonnen von Liu Cixin vor.
Klaus SCHMID (F, PUP) bringt uns und vor allem der 6a-Klase die Einsichten eines praktischen Philosophen zum Thema Eros und Liebe nach dem Werk Was darf ich hoffen? von Wolfgang Pullmann näher. Er bleibt beim Thema, wenn er im Anschluss aus Nuhr auf Sendung. Radiogeschichten zum Thema „freie Liebe“ des Kabarettisten Dieter Nuhr zum Besten gibt.
Johannes SCHWAIGER (D, BUS) präsentiert seiner 6s-Klasse den Roman von Caroline Wahl Windstärke 17, der die Geschichte der Personen aus 22 Bahnen (Klassenlektüre der 6c) weitererzählt. Ein besonderes Highlight : einige Schüler:innen lasen selbst-geschriebene Liebesgedichte, die sie nach dem Modell « Herzeliabes frôwelin » von Walter von der Vogelweide im Unterricht gestaltet hatten.
Diego SPANKE (H, GW) war für die 6b und die 6s im doppelten Einsatz, und das noch an beiden Tagen des Vorlese-Events, wo er ihnen Michael Ende mit Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer näherbrachte. Nicht nur ein Kinderbuch.
Lust aufs Lesen bekommen? Die Bücher und Zeitschriften der Schulbibliothek warten auf euch.
Wir danken allen Schüler:innen und Lehrpersonen fürs Mitmachen – nur durch euch sind solche Veranstaltungen möglich.
Bericht: Martina Frick










