Diskriminierung und Rassismus im Alltag – Zivilcourage zeigen!

von BORG Innsbruck
23. Januar 2023

Im September und im November 2022 erhielten wir Schüler*innen der 6C-Klasse Besuch von zwei Mitarbeiterinnen der ,,Plattform Asyl‘‘. Im Rahmen eines „Antirassismus-Workshops“ beschäftigten wir uns mit den Definitionen von Rassismus und Diskriminierung und deren Auswirkung auf die davon Betroffenen.

Die Teilnehmer*innen des Workshops tauschten ihr Vorwissen zum Thema untereinander aus und auch Konfliktsituationen im Alltag wurden thematisiert. Dabei kam heraus, dass manche Schüler*innen tatsächlich im Alltag mit Ausgrenzung zu kämpfen haben und von institutionellem Rassismus in der Gesellschaft benachteiligt werden. Ein besonderes Augenmerk des Workshops lag auch darauf, ob Österreich ein Rassismus-Problem hat. Dabei wurde bald klar, dass nicht alle Fälle von Rassismus oder Diskriminierung gemeldet werden und sie somit nicht in offiziellen Statistiken aufscheinen. Dies hängt damit zusammen, dass sich die Betroffenen, meist nicht trauen, darüber zu reden und so eine riesige Menge an Diskriminierungsfällen in Österreich unbeachtet bleibt.

Im zweiten Abschnitt des Workshops beschäftigten sich die Schüler*innen mit möglichen Lösungsvorschlägen, um Handlungsstrategien zu entwickeln. Dabei wurde uns klar, dass Personen durch Zivilcourage Held*innen werden können und dass das Hinschauen wichtig ist. Einer der genannten Lösungsvorschläge war, die Errichtung einer schulischen Meldestelle, wo sich die Betroffenen mit einer dafür angestellten, ausgebildeten Fachkraft austauschen könnten, um das Problem beim Namen zu nennen, gehört zu werden und gemeinsam Lösungen zu finden. Jedoch ist ein solch großes Projekt nicht leicht umzusetzen, da es mit einem großen Geldaufwand verbunden ist und bleibt daher vorerst ein Wunsch für die Zukunft.

Hingegen dürfte sich die Ernennung von „Awareness-Beauftragten“ in Schulen wie dem Borg Innsbruck leichter in die Tat umsetzen lassen. Deshalb hat die 6C auch gleich zwei solche „Awareness-Beauftragte“ ernannt, deren Aufgabe es ist, diskriminierende Vorfälle am BORG zu sammeln, den Betroffenen zuzuhören und gemeinsam zu entscheiden, wie man weiter vorgehen möchte. Zum Beispiel können sie sich an die schon vorhandenen Vertrauenslehrpersonen der Schule wenden, um an der Konfliktlösung zu arbeiten und über offizielle Meldestellen für Diskriminierungsfälle, wie die Homepage ,,ZARA‘‘ (Link siehe unten), informieren. Toll wäre es natürlich, wenn sich noch mehr Klassen des BORG – einige haben den Workshop ja schon gemacht – mit verschiedenen Aktion für Gleichberechtigung und Toleranz einsetzen würden, denn diese Themen liegen uns wirklich am Herzen.

Abschließend bedanken wir uns bei den beiden Vertreterinnen der „Plattform Asyl‘‘ für ihre Bemühungen und ihre Zeit, und freuen uns auf weitere Workshops.

Links:
    • Plattform Asyl – für Menschenrechte: https://plattform-asyl.eu/
      Workshops https://plattform-asyl.eu/workshops/ , Patenschaften für unbegleitete geflüchtete Jugendliche: https://plattform-asyl.eu/unsere-arbeit/patenschaft-ertebat/  und vieles mehr!
    • Zara – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit: https://www.zara.or.at/de
    • Österreichisches Bundeskanzleramt – Hotline gegen Rassismus und Intoleranz: https://www.bundeskanzleramt.gv.at/service/hotline-gegen-diskriminierun…

Bericht im Namen der 6c: Richmond Amoah
KV: Ulrike Gärtner

 Zusammenhalt

Quelle: Jasmine Seeberger (http://bilder.tibs.at/node/43368)
Bild-Lizenz: CC BY-NC-SA 3.0 AT

Zusammenhalt_1

Quelle: Jasmine Seeberger (http://bilder.tibs.at/node/43369)
Bild-Lizenz: CC BY-NC-SA 3.0 AT